SSW-Neuentwicklung besteht harte Erprobung auf See; Reeder nimmt Neubau eigenhändig auf Testfahrt ab
24-08-2007
Der jüngste Neubau der Bremerhavener SSW-Werft hat seine erste Reise mit Bravour absolviert. Die „Anne Sibum“ erfüllt sowohl in ihrer Bauqualität als auch in ihrem Konzept alle in sie gesetzten Erwartungen, urteilten Reederei und Werft übereinstimmend am Freitag nach der zweitägigen Probefahrt. Das erste Exemplar des neuartigen Feederschiff-Typs SSW Super 1000 soll am 30. August auf den Namen „Anne Sibum“ getauft und an die Reederei Sibum (Haren/Ems) abgeliefert werden, die drei weitere Schiffe dieses Typs bei SSW geordert hat und zwei Optionen hält. Zwei Tage lang wurde der Neubau während der harten See-Erprobung in der Deutschen Bucht auf Herz und Nieren getestet. Sowohl bei der Funktionstüchtigkeit der einzelnen Systeme als auch in der Bauqualität habe es keinerlei Beanstandungen gegeben, freute sich Werft-Geschäftsführer Karl Heinz Jahncke: „Das ist angesichts der Komplexität eines modernen Frachtschiffes nicht selbstverständlich.“ Weil es sich bei der „Anne Sibum“ um eine Neuentwicklung handelt, in die Reederei und Werft große Erwartungen setzen, nahm neben Jahncke auch der Reederei-Chef Bernd Sibum an der Probefahrt teil. Sibum hatte seine umfassenden Erfahrungen aus der Feederschifffahrt in die gemeinsame Entwicklung von SSW und dem niederländischen Konstruktionsbüro Vuyk Engineering eingebracht. Zufrieden äußerten sich Reeder und Werft nach der Erprobung insbesondere über das Fahrverhalten des Neubaus, der sich als extrem schwingungs- und geräuscharm zeigte. Die Optimierung der Rumpflinien ermöglicht es, dass das Schiff trotz der relativ kleinen Motorisierung mit einer 9000 kW-Hauptmaschine die vertraglich vereinbarte Geschwindigkeit voll erfüllt. Die Neuentwicklung SSW Super 1000 gilt seit der Vorstellung der ersten Pläne als Typschiff für eine neue Klasse von Feederschiffen. Bei einer Stellplatz-Kapazität von 1036 TEU kann das 152 Meter lange Schiff 740 homogen mit 14 Tonnen beladene 20-Fuß-Container aufnehmen und liegt damit deutlich über der Performance vergleichbar großer Schiffe. Die vertraglichen Parameter wie u. a. die Tragfähigkeit des Schiffes und der Containerintake (14 to homogen) wurden in den entsprechenden Versuchen nachgewiesen. Für den ganzjährigen Einsatz in der Ostsee verfügt es über die Eisklasse BV 1A (entspricht GL E3 und Finnisch/Schwedische Eisklasse 1A) sowie die sehr hohe Kühlcontainerkapazität von 257 Stellplätzen. Die Baunummer 2028 wird am 30. August am Ausrüstungskai der SSW-Werft auf den Namen „Anne Sibum“ getauft und anschließend an die Reederei abgeliefert. Als Dank für die seit der Kiellegung am 15. November 2006 geleistete hervorragende Arbeit haben Reederei und Werft die gesamte SSW-Belegschaft zu der Tauffeier eingeladen. Unmittelbar nach der Taufe und Übergabe geht die „Anne Sibum“ im Baltikum für Unifeeder in Fahrt. Nordeuropas größtes Feeder-Netzwerk setzt damit erstmals ein Schiff der 1000-TEU-Klasse ein. Bereits Anfang September soll bei SSW die Kiellegung für das nächste Schiff vom Typ SSW Super 1000 erfolgen, das Sibum in Bremerhaven geordert hat. Ursprünglich hatte die Reederei zwei Neubauten dieses Typs bestellt; angesichts der hohen Nachfrage sicherte sich Sibum beim Stapellauf der „Anne Sibum“ auch die Schiffe 3 und 4 und schloss außerdem die Option auf zwei zusätzliche Neubauten ab. Weltweit sind derzeit 18 Schwesterschiffe der „Anne Sibum“ im Bau. |