Bank's confidence secures 250 workplaces at the yard
NORD/LB issues promise of total financing of newbuilding orders 2026 and 2027
Banken-Vertrauen sichert über 250 Werft-Arbeitsplätze
NORD/LB gibt Gesamtfinanzierungszusage für Neubauaufträge 2026 und 2027
14-10-2005
Das Vertrauen der NORD/LB Norddeutsche Landesbank in die Leistungsfähigkeit deutscher Schiffbauer und Reeder hat der SSW-Werft den Weg für zunächst zwei Großaufträge geebnet. Die NORD/LB (Hannover) übernimmt die Gesamtfinanzierung des Baus von zwei 2500-TEU-Containerschiffen der SSW-Werft für die Hamburger Reederei Projex, wobei konzeptionell die Reederei, die Werft als auch die Bank eine Teilung des möglichen Risikos tragen.
Diese so möglich gewordene Gesamtfinanzierung ist nicht nur ein Meilenstein für die Werft, sondern hat auch konkrete Auswirkungen für den Arbeitsmarkt in Bremerhaven, meint SSW-Chef Karl-Heinz Jahncke: "Der Vertrauensbeweis des Reeders und der Bank für unser junges Unternehmen hat über 250 Arbeitsplätze dauerhaft abgesichert."
Der Auftraggeber ist die bekannte deutsche Charterreederei PROJEX, die bei SSW bereits im Vorwege ein 90 Meter langes schwimmfähiges Vorschiff für den ersten dieser Frachter bauen ließ. Es wird nun in Bremerhaven bei BREDO im Schwimmdock zusammen mit weiteren Großbauteilen aus Polen zu einem kompletten Schiff zusammengefügt. Parallel dazu beginnen die Arbeiten an einem Schwesterschiff.
Dass die NORD/LB die Gesamtfinanzierung übernimmt, ist für Jahncke jedoch mehr als nur die Freigabe für zwei Aufträge: "Es ist ein deutliches Signal für die Zukunft des Schiffbaustandortes Bremerhaven." Das Engagement der NORD/LB habe letztlich möglich gemacht, woran viele in der Vergangenheit gezweifelt hatten: "Bremerhavens Kernindustrie bleibt mit einer namhaften Zahl von Arbeitsplätzen dauerhaft erhalten."
Die Zusage der Landesbank stützt die Werft an einem Punkt, der für viele mittelständische Unternehmen in Deutschland kritisch ist. Angesichts ihrer häufig knappen Eigenkapitalausstattung ist es für kleine und mittlere Unternehmen schwierig geworden, Großaufträge mit einem zweistelligen Millionen-Volumen finanziert zu bekommen. "Wer darüber mit Banken in Verhandlungen treten will, muss ein klares und stichhaltiges und völlig tragfähiges Unternehmenskonzept vorlegen", sagt Jahncke.
Dieses Unternehmenskonzept hat SSW gemeinsam mit der Unternehmensberatung Roland Berger erarbeitet. Die Schiffbau- Experten von Berger-Consult optimierten in den vergangenen Monaten die Neuausrichtung des traditionsreichen Unternehmens SSW Schichau Seebeck Shipyard GmbH auf Basis der bereits in der Startphase des neuen Unternehmens vollzogenen internen Umstrukturierungen. Die Strukturen der Werft wurden in dem neuen Konzept extrem schlank ausgestaltet. Zu den wesentlichen weiteren Punkten zählen optimierte und durch modernste Software gestützte Arbeitsläufe von der Konstruktion bis zur Fertigung und Ausrüstung. Außerdem kooperiert die Werft eng mit renommierten externen Partnern beispielsweise im Design oder in der Materialwirtschaft.
Entscheidend für das Engagement der NORD/LB sei vor allem die gegebene Wirtschaftlichkeit der Projekte gewesen, erklärt der Leiter der Abteilung Schiffs- und Flugzeugfinanzierungen der NORD/LB, Dr. Hans J. Weinberger. Daneben habe aber auch das enge Vertrauensverhältnis zwischen der Werft-Geschäftsführung und dem Reeder eine Rolle gespielt, mit dem die NORD/LB bereits seit längerem erfolgreich zusammenarbeite. Auch die regionalwirtschaftlichen Aspekte der beiden Aufträge, insbesondere die Sicherung von Arbeitsplätzen bei der SSW und bei ihren Zulieferern, bewerte die Bank als außerordentlich positiv, denn die NORD/LB nehme seit jeher eine besondere Verantwortung in der Region Norddeutschland wahr. |