Konzept und Feinplanung für Reparatur der "Schieborg" ist aufgegangen
Stahlarbeiten an ausgebranntem RoRo-Schiff beendet
28-04-2005
Nach nur rund zwei Monaten hat die Bremerhavener SSW-Werft die Stahlarbeiten an dem durch einen Brand schwer beschädigten RoRo-Frachter Schieborg erfolgreich abgeschlossen. Mittwochabend wurde das Schiff von der Bremerhavener Dockgesellschaft BREDO zur SSW-Ausrüstungspier verholt, wo jetzt noch unter anderem die Wellenleitung, die Elektrik, die Hydraulik, die Laderaumlüftungsanlagen und diverse Rohrleitungssysteme erneuert bzw. instandgesetzt werden sollen. Weiterhin werden an der SSW-Pier die Hafenerprobungen durchgeführt. Bereits am 11. Juni wird der Papierfrachter, auf dem Anfang Januar 2005 auf der Fahrt von Göteborg nach Zeebrügge ein Feuer ausgebrochen war, im Ladehafen Göteborg an die niederländische Reederei Wagenborg übergeben. Während der Überführung von Bremerhaven nach Göteborg werden die Seeerprobungen durchgeführt.
"Unser Technologikonzept hat sich bestens bewährt", freute sich Werftchef Karl-Heinz Jahncke über den erfolgreichen Abschluss der Stahlarbeiten. In Rekordzeit tauschte SSW das bei dem Brand völlig verzogene Hauptdeck in neun Großsektionen aus. Außerdem wurden weite Teile der Außenhaut ersetzt und diverse beschädigte Bereiche des Unterwasserschiffes erneuert. Mit dem Konzept, den ausgebrannten Frachter mit zum Teil vorgefertigten Sektionen abschnittsweise in den beschädigten Bereichen wieder neu aufzubauen und dabei den durch die Hitzeeinwirkung völlig verzogenen Schiffsrumpf wieder auszurichten, hatte sich SSW im Bemühen um den Reparaturauftrag gegen elf europäische Mitbewerber durchgesetzt.
Als letztes Großbauteil war am Wochenende das bereits bei SSW vorgefertigte und teilausgerüstete achtere Mooringdeck im BREDO-Dock auf das Heck des Frachters aufgesetzt worden. "Die Kooperation in der Partnerschaft SSW-BREDO hat bestens geklappt", betonte Jahncke. Die reibungslose Arbeit an der Schieborg habe gezeigt, dass sich die Kompetenzen von BREDO als Reparatur-Spezialist in Bremerhaven und das Können von SSW im Bereich der Konstruktion, der industriellen Vorfertigung und der Montage optimal ergänzen, so Jahncke. An der SSW-Pier erfolgt nun die Fertigstellung der "Schieborg" durch die Endausrüstung und Piererprobung.
Bei dem Großbrand auf dem seinerzeit mit 10 000 Tonnen Papier beladenen Frachter waren weite Teile des Stahlrumpfes, der Elektrik, der Hydraulik und der Ausrüstung direkt beschädigt worden. „Es wurden fast 1300 t Stahl ausgetauscht, es werden ca. 40.000 m Kabel verlegt und ca. 1200 m Rohrleitungen erneuert, damit wird das zuvor stark beschädigte Schiff in einen neuwertigen Zustand versetzt", beschrieb Jahncke den Umfang der Arbeiten. Der RoRo-Frachter war erst vor fünf Jahren auf der damaligen Flender-Werft in Lübeck gebaut worden.
Nach einem weiteren kurzen Dockaufenthalt bei der BREDO für Restarbeiten am Anstrich wird die "Schieborg" zur Werftprobefahrt auslaufen. Mit einem kleinen Festakt soll das Schiff am 11. Juni in Göteborg an den Charterer STORA ENSO übergeben und anschließend wieder in den Liniendienst mit Papiertransporten von Göteborg nach Zeebrügge eingefädelt werden. |